Die Polizei Räumt Anarcha-Queer-Feministisches Hausprojekt Und Behindert Journalisten Bei Der Arbeit
Location: Germany, Berlin
Date: October 9, 2020
Available in: 🇬🇧 English
Am 9. Oktober wurden die Bewohner von „Liebig34“, ein „anarcho-queer-feministisches“ Wohnprojekt in Berlin, nach einer umstrittenen Räumung mit rund 1.500 Polizisten vertrieben. „Liebig34“ ist eine der letzten verbliebenen linken Hausbesetzungen Berlins. Es wurde als „anarcho-queer-feministisches Wohnprojekt“ beschrieben und steht seit 30 Jahren als sicherer Ort für queere Menschen und Feministinnen.
Während der Vertreibung der Bewohner standen viele Demonstranten solidarisch mit den Bewohnern des besetzten Hauses, auch Journalisten waren dort. Die Polizei reagierte mit Gewalt und behinderte mehrmals die Arbeit der Journalisten. Die Polizei schlug Journalisten und ließ sie nicht in die Nähe des Schauplatzes. Mehrere Journalisten berichteten auf Twitter, dass Polizisten sie bedrohten und sie mit Schlägen und stoßen angriffen.
Auch Christina Gutsmiedl, Reporterin der „Taz Gazette“, war dabei. Sie sagte, sie sei von Polizisten herumgeschubst worden, um sie vom Ort des Geschehens fernzuhalten. Obwohl sie ihren Presseausweis zeigte, stieß sie bei der Arbeit auf Hindernisse und Gewalt.
„Liebig34“ sagte in einer Erklärung über die Räumung: „Die „Liebig34“ ist seit 30 Jahren ein Ort für Menschen, die von patriarchaler Gewalt verschiedenster Ausprägungen betroffen sind, die von Transphobie betroffen sind und auf andere Weisen marginalisiert werden. In dieser ganzen Zeit hat die „Liebig34“ Menschen die Stalking erleben einen Zufluchtsort gegeben, hat geflüchteten Menschen Zimmer zur Verfügung gestellt und wohnungslose Frauen konnten dort an die Tür klopfen und in unserem Gästezimmer eine Weile von Kälte und Gewalt geschützt leben. Betroffene von sexueller Gewalt erfahren an diesem Ort Solidarität und Schutz. Menschen, die nicht der binären Geschlechterordnung entsprechen oder entsprechen wollen, finden hier einen Raum zur Entfaltung, der in der Regel in einer heteronormativ strukturierten Gesellschaft nicht vorhanden ist”.
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“The Coalition For Women In Journalism” ist alarmiert über das Verhalten der Polizei gegenüber der Presse in einem Land wie Deutschland, das in Bezug auf Pressefreiheit sonst vorbildlich ist. Wir fordern die Behörden nachdrücklich auf, gegen die Polizisten vorzugehen, die die Arbeit von Journalisten behindert und sie körperlich angegriffen haben.
Jetzt räumen Polizist:innen alle Menschen von der Straße. Als ich meinen Presseausweis zeige, werde ich weggestoßen. #b0910 #Liebig34 #Polizei pic.twitter.com/QLEZTE1yAi
— Chri Gutsmiedl (@cri_mearivah) October 9, 2020
The Coalition For Women In Journalism closely monitors the incidents in Turkey with great concern. Since March 8, Women's Day, police violence against women journalists increasingly continues in the country. As the coalition, we urge the Turkish state to provide a free environment for journalists. Following the news is our most fundamental democratic right to report. We demand the immediate release of our detained colleagues. Journalism is not a crime. Journalism cannot be prevented.
If you have been harassed or abused in any way, and please report the incident by using the following form.